Aktuelle Berichte zeigen einen alarmierenden Anstieg bei den Verlusten von Honigbienenvölkern in den USA. In einigen Fällen erinnert das Ausmaß an die berüchtigte Colony Collapse Disorder (CCD) von 2007/2008 – und das betrifft sowohl Hobbyimker als auch kommerzielle Betriebe. Varroa-Milben, Pestizide und weitere Umweltfaktoren stehen im Verdacht, zusammen oder einzeln, die Ursache zu sein. Diese hohen Verluste gefährden nicht nur die Bestäubungsleistungen, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität der Imkereien. Daher werden verstärkte Forschung, staatliche Unterstützung und eine umfassende Datenerhebung immer wieder gefordert. Einige Experten vermuten, dass eine Kombination verschiedener Stressfaktoren am Werk ist, deren genaue Ursachen aber noch nicht abschließend geklärt sind.
Ein besonders kritischer Punkt: Über 90 % der in den USA bewirtschafteten Honigbienen werden zur Mandelbestäubung nach Kalifornien transportiert. Mit den aktuellen Verlustzahlen könnte es zu einem Mangel von bis zu 300.000 Bienenstöcken kommen – ein Szenario, das die Nahrungsmittelsicherheit erheblich gefährden könnte.
Ein Blick in andere Regionen hilft dabei, den eigenen Standpunkt zu definieren. Im Vergleich zu den USA sind wir in Österreich sehr gut aufgestellt. Dank der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Themen und des regelmäßigen Austauschs zwischen den beteiligten Organisationen sind die Winterverluste hier deutlich geringer, während die Bestäubung durch die Honigbienen auf einem hohen Niveau gesichert ist.
Darüber hinaus wächst in USA die Sorge um die Zukunft der Bienenzucht. Viele Imker sind bereits erschöpft, und es besteht die Befürchtung, dass nicht genügend junge Menschen in die Bienenhaltung einsteigen – was das gesamte System zusätzlich schwächen könnte. Die Unterstützung der heimischen Bienenzucht ist (auch in Österreich) daher essenziell, um auch in Zukunft eine stabile Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten.
Quellen derzeit nur in Englisch verfügbar:
https://www.beeculture.com/national-survey-indicates-highest-bee-colony-losses-in-14-years