Biotechnische Varroamaßnahmen
Die Arbeitsgruppe Biotechnische Maßnahmen unter der Leitung von Wanderlehrer Stefan Pommer widmet sich intensiv der praktischen Erprobung nachhaltiger und innovativer Lösungen zur erfolgreichen Bekämpfung der Varroamilbe. Das Hauptziel der Gruppe ist es, Imkern/Imkerinnen verschiedenster Betriebsgrößen, von klein bis groß, praktikable Methoden zu vermitteln, die die Gesundheit der Bienenvölker langfristig sichern – mit nur wenig oder ganz ohne den Einsatz chemischer Tierarzneimittel.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe, bestehend aus oberösterreichischen Wanderlehrern, erfahrenen Imkern und Fachleuten, tauschen sich regelmäßig aus, um neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zu integrieren. Ein besonderes Augenmerk gilt Verfahren wie der totalen Brutentnahme, der Sommerbrutpause, dem Bannwabenverfahren sowie der Beuten- und Wabenhygiene.
Nach einer intensiven Erprobungs- und Erfahrungssammlung, die 2024 mit 150 Völkern begann, wird die Untersuchung 2025 mit über 200 Völkern fortgesetzt, um weitere wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Die ersten Ergebnisse sind äußerst positiv: Im Winter 2024/25 verzeichneten die Testvölker nur 1,4 % Verluste, was nur ein Zehntel des durchschnittlichen Winterverlustes in Oberösterreich darstellt.

Trotz dieser positiven Ergebnisse ist es noch nicht möglich, gänzlich auf chemische Behandlungen zu verzichten. Aktuell lässt sich jedoch bereits eine starke Reduzierung des Einsatzes erreichen.
Das langfristige Ziel bleibt, innerhalb von 10 bis 20 Jahren vollständig auf chemische Mittel zu verzichten. Dies wird jedoch nur in Verbindung mit anderen Initiativen, wie sie in der Arbeitsgruppe Zucht verfolgt werden und bei Anwendung neuester Methoden, wie jene die die Arbeitsgruppe Forschung ermittelt, realisierbar sein. Die Arbeitsgruppe bereitet in der Imkerschule sowie durch Wanderlehrervorträge entsprechende Kurse vor.
Ab der Saison 2025/2026 wird die Teilnahme an diesen Kursen möglich sein. Ein zentrales Ziel bleibt, die Varroa-Bekämpfung ohne den Einsatz von Tierarzneimitteln zu ermöglichen, um die Bienenbestände langfristig zu stabilisieren und die Imkerei nachhaltig zu gestalten.
Die Arbeitsgruppe steht vorwiegend den Wanderlehrer*innen offen. Interessierte, die einen Beitrag leisten können, haben die Möglichkeit, sich zu bewerben, jedoch erfolgt die Aufnahme nicht automatisch.