1. Januar – Februar: Überwinterung der Jungköniginnen
- Biologischer Zustand:
Jungköniginnen befinden sich in einem Ruhezustand (Diapause), geschützt in Spalten, Holzstapeln oder unter Baumrinde. Sie bewegen sich kaum und sind sehr kälteempfindlich.- Energiebedarf wird aus Fettreserven gedeckt.
- Mortalität: Hohe Verlustrate durch Kälte oder Parasiten.
- Mögliche Eingriffe:
- Frühzeitige Suche nach überwinternden Königinnen in bekannten Verstecken könnte helfen, Populationen einzudämmen.
2. März: Erwachen und Gründung des Primärnests
- Biologischer Zustand:
Bei Temperaturen über 12–15°C wachen die Königinnen auf. Sie beginnen, ein kleines Primärnest (Embrionest) zu bauen, oft in geschützten, niedrigen Bereichen (z. B. Schuppen, unter Dächern).- Produktion der ersten Eier (nach ca. 2–3 Wochen).
- Arbeiterinnen schlüpfen nach etwa 40 Tagen.
- Kritische Phase:
- Diese Phase ist entscheidend für die Koloniewachstumskontrolle.
- Mögliche Eingriffe:
- Systematische Überprüfung von Gebäuden und Schutzräumen, um Primärnester zu entfernen.
3. April – Mai: Wachstum des Primärnests
- Biologischer Zustand:
Die erste Generation von Arbeiterinnen schlüpft und übernimmt Aufgaben wie Nahrungssuche und Verteidigung.- Königin konzentriert sich ausschließlich auf die Eiablage.
- Nahrung: Zunächst kleine Insekten, später größere Beutetiere.
- Koloniegröße:
- Primärnest bleibt relativ klein (etwa tennisballgroß).
- Arbeiterinnenanzahl: 10–50.
- Mögliche Eingriffe:
- Nester in Bodennähe lassen sich zu diesem Zeitpunkt gut lokalisieren und bekämpfen.
- Das Entfernen von Primärnestern unterbindet weiteres Wachstum.
4. Juni: Umzug ins Sekundärnest
- Biologischer Zustand:
Ab einer gewissen Koloniegröße wird ein Sekundärnest gebaut. Dieses befindet sich in höher gelegenen, geschützten Orten (Bäume, Gebäude, 5–20 m Höhe).- Primärnest wird aufgegeben.
- Arbeiterinnenanzahl steigt auf 100–200.
- Kritische Phase:
- Kolonie wird resistenter gegen Angriffe, da sie gut verteidigt wird.
- Mögliche Eingriffe:
- Frühzeitige Meldung und Entfernung von Sekundärnestern mit professionellen Mitteln.
5. Juli – August: Maximales Koloniewachstum
- Biologischer Zustand:
Kolonie erreicht maximale Größe. Vespa velutina wird aggressiv und jagt aktiv Bienen, um den hohen Eiweißbedarf zu decken (zur Larvenfütterung).- Arbeiterinnenanzahl: Bis zu 1.500–2.000.
- Eiweißbedarf: Bienen, Fliegen und andere Insekten.
- Gefahr für Imker:
- Angriffe auf Bienenstöcke nehmen zu (Sammelphase vor Fluglöchern).
- Mögliche Eingriffe:
- Lockfallen in der Nähe von Bienenvölkern platzieren.
- Netze über Fluglöcher (Durchflug nur für Bienen).
- Systematische Nestüberwachung.
6. September: Produktion von Geschlechtstieren
- Biologischer Zustand:
Die Königin stoppt die Arbeiterinnenproduktion und legt ausschließlich Eier für Jungköniginnen und Drohnen.- Bis zu 500 Jungköniginnen und über 1.000 Drohnen werden geboren.
- Arbeiterinnen beginnen zu sterben, Fokus auf Reproduktion.
- Kritische Phase:
- Neue Generation sichert das Überleben der Art.
- Mögliche Eingriffe:
- Entfernung der Kolonie, bevor Geschlechtstiere schlüpfen.
7. Oktober: Paarung und Koloniezerfall
- Biologischer Zustand:
Jungköniginnen werden begattet und fliegen anschließend in Winterverstecke. Die alte Königin stirbt, und die Kolonie zerfällt.- Arbeiterinnenanzahl nimmt drastisch ab.
- Mögliche Eingriffe:
- Überwachung auf Jungköniginnen und gezielte Vernichtung.
- Eventuelle Nachkontrollen an bekannten Neststandorten.
8. November – Dezember: Überwinterung
- Biologischer Zustand:
Begattete Jungköniginnen suchen geschützte Winterquartiere. Keine Aktivität bis zum nächsten Frühjahr. - Mögliche Eingriffe:
- Kontrolle potenzieller Überwinterungsplätze, um Königinnen zu entdecken.
Unsicher oder Bedenken bei der Nutzung von Bienengesundheit?
Dann kontaktiere uns direkt über unsere Velutina-Hotline unter 0732 73 20 70 90.
Wir helfen herauszufinden, ob es sich bei deinem Fund tatsächlich um eine Vespa Velutina handelt. Ist ein aussagekräftiges Foto vorhanden, leiten wir die Meldung an Bienengesundheit weiter.
Zusammenfassung und Maßnahmen
- Früherkennung ist entscheidend:
Primär- und Sekundärnester zu finden, bevor Jungköniginnen entstehen, hat die größte Wirkung. - Lockfallen:
Effektiv zur Reduktion von Arbeiterinnen im Sommer, jedoch nur ergänzend. - Nestentfernung:
Professionelle Entfernung von Nestern ist im Juni/Juli am effektivsten. - Imkerunterstützung:
Netzsysteme und Fallen an Bienenstöcken schützen Bienenvölker.